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Samstag, 27. Juli 2013

Rot und Weiss so weit das Auge reicht

In Limas Strassen dominieren derzeit zwei Farben. Überall hängen Flaggen in Rot und Weiss. Es sind allerdings nicht weisse Schweizerkreuze auf rotem Grund, welche im Wind wehen, sondern die rot-weiss-rot längsgestreiften Peru-Flaggen. Am 28. Juli zelebrieren die Peruaner ihren Nationalfeiertag.
1821 machten sich die Südamerikaner unabhängig von Spanien, seither versucht sich Peru als eigenständiger Staat zu behaupten - mit etlichen Problemen. Noch in den 80er- und 90er-Jahren starben Tausende von Menschen in Bürgerkriegen. Traurige Berühmtheit erhielt die linksgerichtete Guerilla-Organisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad). Erst Alberto Fujimori schaffte es, dem Land etwas Stabilität zu verschaffen. Der Diktator blieb indes wegen einer anderen "Geschichte" hängen, die der Andenstaat bis heute nicht losgeworden ist. Fujimori sitzt wegen Korruption lebenslänglich im Gefängnis. Korrupt ist Peru, das derzeit als Republik von Ollanta Humala regiert wird, auch heute noch. In Lima stehen unzählige Polizisten am Strassenrand, stets auf der Suche nach etwas Schmiergeld von Verkehrssündern.
Das grösste Problem Perus ist indes die Armut. Die gefundenen Bodenschätze liessen die Schere zwischen Arm und Reich nur noch weiter aufgehen. Millionen Peruaner leben unter der Armutsgrenze, ihr Hab und Gut besteht aus einer Holzbaracke, nur im Idealfall mit Dach. Und wie in Schwellenländern üblich, gibt es deutlich mehr junge als alte Menschen, das Durchschnittsalter liegt bei 26 Jahren. Unzählige Peruaner wachsen somit ohne grosse Perspektive auf. Auch der Rassismus ist allgegenwärtig, die Formel dazu ganz simpel: je dunkler die Hautfarbe, desto schlechter die Aussicht auf einen Arbeitsplatz.
Trotz aller Probleme sind Peruaner stolz auf ihre Nationalität. Dies allein erklärt hingegen das peruanische Flaggenmeer in Lima nicht. Dass jedes Haus eine Woche vor dem Nationalfeiertag mit einer Peru-Flagge ausstaffiert sein muss, ist nämlich staatlich verordnet. Wer sich nicht an dieses Gesetz hält, darf gebüsst werden. 

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