floorball - something new for Peru

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We want to make a difference!

Sonntag, 11. August 2013

Way back home...

Obwohl eigentlich noch zwei Blogs aus Peru vorgesehen waren, wird dieser letzte Blogeintrag zum Einsatz Peru 2013 bereits in der angenehm warmen Schweiz verfasst. Der Grund dazu waren die fehlenden oder mangelhaften Internetverbindungen während unserer letzten Tage in Trujillo und Lima. Wo sind wir verblieben? Ach ja, beim zweiten Trainerkurstag in Trujillo... Am Mittwoch folgte der Abschluss der intensiven, kurzen und dadurch auch unglaublich dichten Ausbildung. Zum ersten (und einzigen) Mal überhaupt während der drei Einsatzwochen schien die Sonne bereits am Morgen aus blaustem Himmel - was für ein Geschenk für uns, hatten wir uns doch bereits 'standardmässig' auf Nebel und Niesel eingestellt. Am Morgen standen die verschiedenen Schussarten, ein Repetitions- und Festigungsblock auf dem Programm. Vor dem Mittagessen schliesslich ging es ins grosse Abschlussturnier, bei dem die 25 neu ausgebildeten Trainerinnen und Trainer in fünf Mann- und Frauschaften auf Punktejagd gingen. Was für Fortschritte da sichtbar wurden! Das Niveau war bereits beachtlich, nach nur drei Trainingstagen... Im späteren Nachmittag fuhr ein Bus die ganze Gruppe (Schweizer Team und peruanische Trainer) in ein Aussenquartier. Hier führte der für dieses zuständige Jugendarbeiter mit unserer Hilfe ein einfaches Kindertraining durch. Um die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen des Quartiers zu erhalten, begannen wir zuerst mit einem Präsentationsspiel des Schweizer Teams - wie immer: Alt gegen Jung (wobei sich diesmal wohl zum ersten Mal die deutliche optische Überlegenheit der Alten auch im Resultat niederschlug). Schlussendlich waren gegen 25 Kinder und Jugendliche auf dem Spielfeld und wurden durch 'unsere' peruanischen Trainerinnen und Trainer in diese neue Sportart eingeführt. Ein kleines Turnierchen rundete den gelungenen Nachmittag ab. Dieser wird uns sicher nicht nur wegen der 'eingefahrenen' zahlreichen Zuckerrohr-Mückenstichen in Erinnerung bleiben...


Am Abend fand schliesslich die Zertiikatsfeier und der Schweizerabend statt. Fünf Projekte wurden eingegeben und erhielten von uns ein Starter-Set. Wir sind sehr gespannt, wie sich diese Prokjekte entwickeln werden. An den topmotivierten und visionären TrainerInnen sollte es nicht scheitern.


Nach allem Abschiednehmen und Packen führte uns der doppelstöckige Bus am Donnerstag in einer 10stündigen Fahrt von Trujillo durch wunderschöne Wüstenlandschaften, endlose Zuckerrohrplantagen und wild-geschäftige Dörfer hindurch der Küste entlang zurück nach Lima, wo wir am frühen Abend eintrafen. Die letzte Nacht in der 10 Millionenstadt verbrachten wir in einem Hotel. Als Schweizer Team nutzten wir den letzten Abend nochmals, um in Gesprächen das Erlebte nochmals revue passieren zu lassen. Noch so mancher Schwank wurde nochmals zum besten gegeben und persönliche Erlebnisse und Herausforderungen geteilt - man war sich sehr ans Herz gewachsen in diesen drei Wochen und bei aller Freude auf die Heimkehr war hier und dort auch ein wenig Wehmut spürbar. Nach einer verhältnismässig angenehmen Heimreise (drei aus dem Schweizer Team reisen noch für drei Wochen in Südamerika umher) in die sonnige und grüne Schweiz mit geordnetem 'stillem' Strassenverkehr und trinkbarem Hahnenwasser wird nun jeder aus dem Schweizer Team noch einige Zeit das Erlebte verarbeiten dürfen - erfahrungsgemäss verändern solche Einsätze oft auch die eigene Sicht nachhaltig. Zusammenfassung in Zahlen:
3 Wochen
38 neue peruanische Trainerinnen und Trainer
13 neue Projekte
13 Startersets abgegeben mit je Fr. 600.-- Warenwert
also: Material im Wert von Fr. 7'800.- abgegeben
ca. 2000 km auf peruanischen Strassen
über 200 strahlende Kinderaugen und
unzählige tolle Begegnungen mit spannenden und beeindruckenden Menschen.

Damit endet ein unvergesslicher und rundum gelungener und erfolgreicher Einsatz. Im Namen des Vereins Unihockey für Strassenkinder danke ich allen Einsatzteilnehmenden, allen lokalen Partnern, allen, die uns von der Schweiz unterstützt haben, allen finanziellen Unterstützern und allen, die sonst irgendwie an uns gedacht haben während dieser drei Wochen. Ihr alle habt mitgeholfen, einen Unterschied zu machen! Ich bin sicher, dass wir im nächsten Jahr bereits Früchte dieses Einsatzes sehen werden - sehr wahrscheinlich wird wiederum ein Einsatz stattfinden. Vielleicht für dich eine Gelegenheit, dich live vor Ort von einigen Früchten zu überzeugen? Schick uns ein Mail, wenn du neu auf die Liste der Einsatzinteressierten aufgenommen werden möchtest und so immer up to date bis, wenn die Ausschreibungen aktualisiert werden!
Unsere Kontaktdaten findest du auf unserer Homepage www.floorball4all.ch

Teilnehmer und CH Team in Trujillo 2013

Montag, 5. August 2013

Cuy fritiert - der dritte Sonnentag - Kursstart in Trujillo


Nach einigen Tagen Sendepause melden wir uns wieder aus Perú. Nach einer komfortablen und bequemen Bus-Nachtfahrt von Lima nach Trujillo sind wir am Samstagmorgen hier angekommen. Beim Busbahnhof wartete Jürg Hofer mit seinem Pickup auf uns und wir wurden zu unserer Unterkunft, einem von Amerikanern geführten 'Sozial-Hotel' gebracht. Nach der feudalen Wohngelegenheit in Lima waren wir gespannt, was uns in dieser knapp 600 km nördlich der Hauptstadt gelegenen Stadt erwarten würde. Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht... Wir wurden von allen Seiten sehr herzlich empfangen. Der Schweizer Koordinator vor Ort nahm denn auch unseren Herzenswunsch ernst, einmal noch die peruanische Spezialität 'Meerschweinchen' (spanisch 'Cuy') ausprobieren zu können. Umso erfreuter waren wir denn auch, als dies bereits am zweiten Tag hier in Trujillo möglich wurde. Wenn auch der Anblick auf dem Teller etwas gewöhnungsbedürftig und die Fleischmenge eher bescheiden war, kann das Cuy also wirklich weiterempfohlen werden.


Nach einem Sonntag, an dem verschiedene Präsentationsveranstaltungen stattfanden (ingesamt waren wir an diesem Tag an 7 verschiedenen Orten), starteten wir heute Morgen in den zweiten Trainerkurs. Auch hier in Trujillo waren wir sehr gespannt, wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlussendlich auf den beiden Aussenplätzen stehen würden. Wir wurden positiv überrascht. Nur drei junge Jugendleiter hatten verschlafen und tauchten etwas verspätet auf - alle anderen 22 Teilnehmenden waren pünktlich vor Ort, so dass wir nach einigen organisatorischen Geburtswehen ziemlich pünktlich mit dem Trainings starten konnten. In zwei Gruppen wurden die Einheimischen an den neuen Sport herangeführt - was ziemlich schnell und gut gelang. Es wurde viel gelacht und die Fortschritte waren bereits an diesem ersten Tag gut sichtbar. Als dann am Nachmittag auch noch der Himmel aufriss und wir zum dritten Mal (erst!) in diesem Einsatz die Sonne und blauen Himmel entdecken konnten, war die Begeisterung kaum mehr zu halten. Wer hätte gedacht, dass wir im peruanischen Westküstennebel doch noch die Sonnencreme brauchen würden?!



Morgen Dienstag geht's weiter und wir sind überzeugt, dass auch hier in Trujillo 'floorball' einen entscheidenden Unterschied machen wird und viele Kinder in den zum Teil von Gewalt, Kriminalität und Prositution gezeichneten Quartieren eine Hoffnung und regelmässige Struktur erhalten werden. Wir sind jetzt schon gespannt, welche Projekte bis am Mittwochabend eingereicht werden.

Der Perúeinsatz neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Falls du später auf diesen Blog gestossen bist, empfehlen wir dir das Blogarchiv mit sämtlichen Posts der letzten zweienhalb Wochen. Falls wir dich mit unseren Reiseberichten 'gluschtig' gemacht haben, sind wir gerne bereit, dir einige unserer zahlreichen Fotos zu zeigen und verschiedene prägende und eindrückliche Erlebnisse zu erzählen. Melde dich doch bei uns, falls wir in deiner Region etwas organisieren sollten. Wir sind motiviert dafür und gerne bereit!
Sicher noch zweimal berichten wir in dieser Woche vom Trainerkurs in Trujillo und dem Einsatzabschluss. Deshalb: nochmals hasta luego in die warme Schweiz und in alle Welt!

Samstag, 3. August 2013

Abschied in Lima


Der heutige Blogeintrag steht ganz im Zeichen des Abschieds. Nachdem wir am Abend des 1. Augusts im Club Suizo ein riesiges Augustfeuer, ein Feuerwerk und eine fein gegrillte Cervelat geniessen und dabei mit vielen sehr interessanten Leuten in Kontakt kommen durften, war am Donnerstag und Freitag Zeit für letzte Souvenir- und Schnäppchenkäufe. Der Besuch auf dem riesigen Inkamarkt mit diversen peruanischen 'Spezialitäten' und typischen Souvenirs durfte dabei ebenso wenig fehlen, wie eine Führung durch die Kathedrale in der Innenstadt. Schliesslich mussten wir aber auch noch schweren Herzens unsere Koffern packen und das Material für Trujillo rüsten. Bei manch einem kam dabei etwas Wehmut auf, hatte man sich doch in den letzten fast zwei Wochen an das grosszügige Gästehaus und den 'Lagergroove' gewöhnt. Die Tatsache, dass wir uns am Freitagabend von zwei Teammitgliedern verabschieden mussten, trug auch nicht gerade viel zu einer heiteren Stimmung bei. Micha und Mathias werden heute Abend (peruanische Zeit) zurück in die Schweiz fliegen (Ankunft Sonntagnachmittag). Nach der 'Bus-wir-stopfen-dich bis-auf-den-letzten-Quadratzentimeter-voll-Aktion' galt es am Busbahnhof den umtriebigen Arbeiter (der einzige an diesem Checkin-Schalter) zu überzeugen, dass 165kg Übergewicht nicht so teuer sein kann. Nach einigen Erklärungen zu uns und unserer Arbeit zeigte sich dann auf der Schlussquittung, dass sich die Verhandlungen gelohnt hatten und der Preis für diese Zusatzgewicht mit umgerechneten CHF 30.00 doch sehr im Rahmen blieb. Kaum in den Nachtbus eingestiegen durften wir unser bisheriges Bild der peruanischen Fortbewegungsmittel total revidieren. Nichts von lottrigen Rostkisten oder von baufälligen und dem Auseinanderbrechen nahen Bussen... Nein, im Innern des doppelstöckigen Kolosses erwartete uns viel, viel Platz, gepolsterte und fast in die Liegeposition verschiebbare Sitze sowie flugzeugähnliches Equipment. So konnte dann wohl jeder die eine oder andere Stunde der neuneinhalbstündigen Carfahrt mit Schlafen nutzen.

                                                          

In Trujillo wurden wir von Jürg Hofer abgeholt und ins Gästehaus einer amerikanischen Familienhilfsstation gebracht, wo wir nun bis am Donnertag hausen werden. Hier soll morgen Abend endlich ein lang gehegter Traum des Schweizer Teams in Erfüllung gehen. In einem hiesigen Restaurant soll es nun endlich mit dem Meerschweinchen-Braten klappen :-) Über unsere Erfahrungen halten wir dich auf dem Laufenden... Hasta luego!