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Samstag, 27. Juli 2013

Kursabschluss und Anwendung bei Kindertrainings

Buenas tardes!
Endlich wieder einmal ein Lebenszeichen aus Lima. Das wichtigste vorweg: Dem Schweizer Team geht's gut, alle sind wohlauf, einige kleine Erkältungszeichen ausgenommen. Aber beginnen wir beim Schluss. Das heisst beim Abschluss des viertägigen Trainerkurses in der Pestalozzi-Schule am Donnerstag. Zehn Trainerinnen und Trainer durften am Ende das 'Certificado' entgegennehmen. Anders als in anderen Kursen, werden fast sämtliche ausgebildeten TrainerInnen ein Projekt starten und wurden am Ende von uns mit einem Basis-Set ausgerüstet. Es sind acht neue Projekte mit sehr viel Potential. Für uns war es einmal mehr eindrücklich zu sehen, wie grosse Fortschritte die Teilnehmenden in diesen vier Trainingstagen erzielen durften - und mit welchem Elan und welcher Motivation nun alle in ihren Quartieren ein eigenes Projekt starten werden. Die 13 Personen sind uns in den vergangenen vier Tagen sehr ans Herz gewachsen. Nach anfänglicher Zurückhaltung haben sie uns teilhaben lassen an ihrem Leben, ihrem Umfeld und ihren Visionen. So war denn auch beim Abschluss am Donnerstagnachmittag ein wenig Wehmut dabei...



Drei Trainerinnen und Trainer durften wir dann aber am Freitag wieder treffen. Wir besuchten ihre Quartiere und sie führten - gecoacht durch das Schweizer Team - ein eigenes Kindertraining durch. Der neue, unbekannte und anziehende Sport lockte in allen Trainings viele Kinder an. Manchmal waren sogar die einheimischen Trainerinnen und Trainer darüber überrascht. Gleichzeitig merkten diese auch, dass es eine grosse Herausforderung ist, mit 20 - 30 Kindern ein Training alleine durchzuführen. Es war jedoch für uns alle berührend zu sehen, mit welchem Elan und Erfolg die Peruaner diese Trainings durchführten. Ansatzweise liessen sich die Früchte unserer Arbeit erkennen.



Heute Samstag schliesslich stand der Besuch eines Kinderclubs in einem der Armenquartiere Limas auf dem Programm. Dieser Einblick in den 'Kern der Armut' stimmte viele vom Team nachdenklich und relativierte viele der Schweizer Problemchen auf einen Schlag. Auch in diesem Quartier konnten wir mit Kindern spielen - diesmal auf einem staubigen Sandplatz und mit Kindern zwischen 4 - 14 Jahren (!). Zudem gesellten sich auch noch einige Hunde zum heiteren Spiel dazu... Auch hier durften wir entdecken, wie der Sport Brücken baut und viele Kinderaugen strahlen liess. Die Kinder liessen sich begeistern und so erlebten wir einige tolle Stunden inmitten dieses Armenviertels.



Vielleicht sollten wir einmal noch ein Wort zum Verkehr in der 8-Millionenstadt (inoffiziell dürften es wohl noch mehr Einwohner sein) verlieren... Viele Autos, die hier herumfahren, würden wohl in der Schweiz allerhöchstens als Oldtimer durchgehen - oder als Ausreisser aus dem Autofriedhof. Auch wenn hier und dort eine Stossstange, ein Aussenspiegel oder gar die Beleuchtung fehlt, den wichtigsten Bestandteil haben alle: die Hupe. Obwohl das Mitfahren im Verkehr von Lima nicht gerade wahnsinnig entspannend ist, der Verkehrsfluss ist gut und Blechschäden scheinen doch relativ selten zu sein. Und vielleicht sind wir Schweizer etwas überreglementiert im Verkehr unterwegs? Auch das könnte sein...

Zum Ende noch eine kulinarische Frage, die uns seit unserer Ankunft hier beschäftigt: Wie schmeckt wohl Meerschweinchenfleisch? Während eine meinen, es sei wohl vergleichbar mit Kaninchen, sagen andere, es sei sicher eher der Ratte ähnlich. Andere wiederum hinterfragen ganz grundsätzlich, ob Meerschweinchen wirklich zum Essen gedacht sind. Eine weitere Gruppe liebt sie eher tiefgefroren. Und dann gibt es da noch den Routinier (altersmässig, diesmal bitte keine Missverständnisse!), der in einer abendlichen Diskussionsrunde zu eben diesem tiefgreifenden Thema unmissverständlich festhielt: "Wenn Meerschweinchen nicht zum Essen wären, dann wären sie doch sicher nicht aus Fleisch." Punkt. Da gibt's wohl nicht viel anzufügen. Über weitere diesbezügliche Erfahrungen während unseres Einsatzes werden wir dich hier auf dem Laufenden halten. Bisher wurde das Meerschweinchenfleisch von uns noch nicht (wissentlich) degustiert...

In diesem Sinne: hasta luego, bis bald. Morgen ist hier Nationalfeiertag. Diese Gelegenheit möchten wir nutzen, um dir, lieber Blogleser, auch noch etwas über Peru (politisch und kulturell) weiterzugeben. Wofür haben wir sonst einen Journalisten dabei... ;-)

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